9. Tag/Sa.16.08.2014 Hercegszanto-Odzaci (101 km)

Streckenverlauf:
http://connect.garmin.com/activity/566449999
Nach einem improvisierten Frühstück fuhren wir dann über die ungarisch-serbische Grenze. Gleich danach gab es die erste nennenswerte Panne bei meinem Rad. Seit gestern merkte ich schon, dass mit meinen hinteren Zahnritzeln etwas nicht ok war. In Bezdan montierte ich das Hinterrad ab und stellte fest, dass sämtliche hinteren Zahnräder locker waren. Minuten später waren schon die ersten Einheimischen zur Stelle und fingen an zu schrauben. Mit Mühe konnte ich sie davon abhalten das Rad auseinander zu nehmen. In Sombor fanden wir glücklicherweise eine Werkstätte, die den Schaden in kürzester Zeit beheben konnte und das kostenlos! Da es nicht zu warm war konnten wir die verlorene Zeit schnell wieder aufholen. In unserem Zielort Odzaci meinte es das Schicksal abermals wieder gut mit uns. Die erste Person die ich nach einer Übernachtungsmöglichkeit fragte war ein Serbe, der in Berlin arbeitet und gerade auf Heimaturlaub ist. Da in dem Ort eine große Hochzeit war, waren die Aussichten auf ein Zimmer nicht sehr groß. Aber unser Serbe, Miele hieß er, bemühte sich so lange bis wir endlich untergekommen sind. Keine Luxusherberge, aber ganz ok.
...so beginnt unser Tag

Grenzverkehr
...in der Fahrradklinik
...man darf nicht wählerisch sein

8. Tag/Fr.15.08.2014 Hajos Pincek-Hercegszanto (98 km)

Streckenverlauf:
http://connect.garmin.com/activity/565983260
Nach der gestrigen ausgiebigen Weinprobe waren die ersten km doch sehr zäh. Uns ist aufgefallen, umso mehr wir in den Süden von Ungarn kamen, wurde immer mehr Deutsch gesprochen und viele Ortsschilder waren 2-sprachig (ungarisch-deutsch) ausgeschildert. Wenn man den geschichtlichen Hintergrund kennt wird schnell klar, warum das so ist. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden deutsche Handwerker, die sogenannten Donauschwaben systematisch angesiedelt. Deren Siedlungsgebiete reichten von Ungarn, über Serbien, Kroatien bis Rumänien. Bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges gab es mehr als 1,5 Millionen Deutsche in Südeuropa. Das soll´s aber jetzt gewesen sein mit dem kleinen geschichtlichen Exkurs. Unser Weg führte uns über Baja und Mohacs nach Hercegszano (das kein Mensch kennt), kurz vor der serbischen Grenze. Dort angekommen ging´s auf Zimmersuche. 2 Einheimische telefonierten wie verrückt, um für uns eine Unterkunft zu finden. Sogar der Bürgermeister wurde kontaktiert, ob wir nicht im Gemeindehaus übernachten könnten. Schließlich wurden sie fündig. So übernachteten wir in einem Haus (ganz allein für uns) in einem großen Obstgarten, mit Pfirsich, Nektarinen und Pflaumen, direkt an einem Seitenarm der Donau. Ein außergewöhnlich romantischer Ort, wenn ich nicht gerade einen männlichen Begleiter dabei hätte ;-) Als krönenden Abschluss hat Josef eine Flasche Wein gekauft - den teuersten den er gefunden hat, wie er gesagt hat. Nach  dem ersten Schluck habe ich dann mal auf das Preisschild geschaut. Die Flasche hat genau 298 Forinth gekostet. So hat er aber auch geschmeckt. Umrechnen dürft ihr jetzt selbst.
...man spricht deutsch

man fühlt sich wie zuhause
Eurovelo 6 einmal anders. EU lässt grüßen
unsere Luxusunterkunft